Basterds.

Inglorious Basterds

Erste Szene:
Ein Lied läuft, dass mich verdächtig an einen Western-Film erinnert.
Aber wie passt den diese Musik zu einem Film, in dem es um den zweiten Weltkrieg und die Judenjagd geht?
Nun ja, habe ich mich zuerst auch auch gefragt, denn normalerweise fallen mir solche Details, wie eben die Musik nicht wirklich auf. Aber hier eine solche Musik zu hören hat mich doch recht verwirrt. Meine Antwort auf die oben genannte Frage "wieso dieses Lied", würde ich mit " Es passt doch. Der wilde Westen, Gut gegen Böse", beantworten.
Auf welcher Seite man steht ist einem natürlich selbst überlassen.
Nur hoffe ich, dass sie auf der richtigen stehen :)
Soweit ich mich erinnern kann, ist die nächste Handlung, dass ein Mann am Holz hacken ist und man ihn nur aus der Weite sehen kann. So sieht man auch die schöne Landschaft und sein Haus.
Einen Moment später kommen dann auch 3 Frauen ins Spiel von denen eine zuerst im Fokus steht beim Wäsche aufhängen.
Dramatische Musik fängt an zu spielen und ist somit ein klassischer Indikator für etwas Böses, Beängstigendes  oder ein grosses Übel.
Der "Vorhang" wird von ihr geöffnet und man sieht das Böse in der Weite.
Der Mann steht nun im Fokus und man sieht seine Emotionen- die Verzweiflung und die Angst.
Um seine Mimik zu erkennen wird es Nah gefilmt- sonst wäre es für uns nicht erkennbar.
Beim waschen seines Gesichtes wird die Normalansicht und die Kameraeinstellung "gross" benutzt. Man fühlt mit ihm mit und kann seine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Er nimmt sich seinen Lappen- der, meiner Meinung nach in Szene gesetzt wird, als ein weisses Tuch, das für "Kapitulation" steht. Als er sich auf den Strunk setzt, schwenkt die Kamera zu den Nazis und fährt mit ihnen mit, als sie zum Mann laufen.
Die Umgebung wirkt in ihren orange-Tönen friedlich und erinnert an die Provence. Mittendrin steht ein schwarzes Fahrzeug, dass sich mit der Umgebung beisst und einen Kontrast erzeugt.
Die Kleidung der Nazis zeugt von Macht und Überlegenheit, wobei der Mann in seinen Arbeitskleidern unterwürfig;arm wirkt.
Der Händedruck steht nun im Detail und wirkt bedrohlich, wie ein nonverbaler Kampf um die Überlegenheit oder eine Einschüchterungsversuch seitens Landa <?
Das Set wechselt. Sie sind nun im Haus, wo die drei Frauen wie Stockmännchen stehen, aus Nervosität und Angst.
Landas Handkuss könnte man als Bevorzugung für Arische verstehen.
Die beiden Männer stehen im Zentrum der Szene. Sie sind so angeleuchtet, dass man sie gut erkennt.
- Nicht realistisch in diesem Haus.
Wenn ich mich nicht irre, ist der ganze Dialog am Anfang in der Amerikanischen Ansicht, so dass man die Requisiten, wie das Glas Milch gut sehen kann,
Das Gespräch ist das einzige was man hört; Das Geräuschambiente ist sehr karg- es gibt keine Hintergrundmusik. Der Dialog wird mit der Schuss-Gegenschuss Technik gefilmt. Diese verschafft uns, den Zuschauern, einen guten Überblick über die Emotionen der Personen und man sieht wie sie nach jedem Satz reagieren- was uns mitfiebern lässt.
In unserem Fall wurde es als eine Art Verhör gebraucht, bei dem man die Hoffnung nicht aufgeben will und so die Spannung immens aufbaut bis zu dem Punkt, als die Kamera ins Detail schwenkt und Landas Hosenbein hinunter fährt. Eine absolut gelungene Szene.
Wieso? Sie bringt einem die Situation noch einmal viel näher und erinnert an das Problem, das wie eine bedrohliche Wolke über der Szene hängt, ist. Die Hoffnung, dass die Familie überlebt wird immer kleiner, und doch will man als Zuschauer nicht daran glauben, dass das Böse gewinnt.
Der Zwischenboden indem sich die Juden verstecken dient, meiner Interpretation nach, als eine Art Grenze zwischen der Gefahr und der Sicherheit.
Man befindet sich auf dem Rand seines Sitzes und will sich schon gediegen zurücklehnen, da Landa sich auf den Weg nach draussen macht, als es so kommt, wie es schon von Anfang an bestimmt war -
sie sterben. Und wie sie das tun.
Bis auf das eine Mädchen, das in die grosse weite Landschaft, eine Panoramaaufnahme der Provence, hinausrennt und Landa, der ihr hinterherschaut und sie nicht mit seiner, sehr schönen Pistole, erschiesst.
Schnitt.

Kommentare

  1. Sie erzählen die Szene auf emotionale Weise nach, beschreiben gleichzeitig den Gefühlsverlauf der aufmerksamen Betrachterin und verweisen auf die filmischen Mittel, sofern sie eine inhaltliche Absicht transportieren oder unterstreichen. Es gefällt mir gut, wie Sie beispielsweise die Verhörszene beschreiben und dann auf den dramaturgischen Dreh- und Angelpunkt kommen. Überrascht hat mich, dass Sie zuletzt glauben, Landa verlasse das Haus, ohne dass den Versteckten etwas geschieht. Von dem Moment an, als La Padite ihm tzeigt, wo genau sie sich verstecken, ist das Ende ja absehbar.

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